Neue ERC-Leitlinie-2025: Reanimation

Inhalt auf einen Blick

Reanimation 2025 – Was Heilpraktiker jetzt wissen müssen

Plötzlich liegt jemand regungslos am Boden – und du bist die Erste vor Ort. Was jetzt?

In solchen Momenten entscheidet nicht das medizinische Studium, sondern klares, geschultes Handeln. Gerade angehende Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker sollten auf dieses Szenario vorbereitet sein – nicht nur wegen der Verantwortung gegenüber ihren zukünftigen Patient:innen, sondern auch, weil Reanimationswissen in der mündlichen Prüfung regelmäßig abgefragt wird. Und ja – sogar das richtige Lied für die Reanimationsfrequenz wurde erst letztens in der Heilpraktikerprüfung Oktober 2025 geprüft.
Die neuen Reanimationsleitlinien 2025 bringen einige wichtige Anpassungen mit sich, die du kennen solltest – und die dir in der Prüfung einen echten Wissensvorsprung verschaffen.

Die goldene Regel: Prüfen – Rufen – Drücken

Wenn du auf eine Person triffst, die bewusstlos scheint, gehst du ab sofort nach dem neuen Standardvorgehen vor: Prüfen – Rufen – Drücken. Es klingt einfach – und das ist es auch. Dennoch passieren genau hier oft die ersten Fehler.

Wichtig: Schon seit 2021 tastest du keinen Puls mehr. Das ist explizit nicht mehr vorgesehen – weder für medizinisches Personal noch für Laien. Stattdessen wird ausschließlich die Atmung beurteilt. Das macht die Entscheidung für oder gegen eine Reanimation nicht nur schneller, sondern auch sicherer, da der eigene Puls schnell mit dem Puls der leblosen Person verwechselt wird.

Schritt 1: Prüfen

Bevor du überhaupt irgendetwas tust, prüfst du zwei Dinge:
Ist die Umgebung sicher? Und: Ist die Person bei Bewusstsein?
Mehr nicht. Keine Atmungskontrolle zu diesem Zeitpunkt! Das ist die wichtigste Änderung in der Leitlinie 2025.

Schritt 2: Rufen

Als Nächstes alarmierst du sofort den Rettungsdienst (112). Schalte den Lautsprecher deines Handys ein und bleib die ganze Zeit in Verbindung. Die Leitstelle begleitet dich ab jetzt – Schritt für Schritt. Du wirst telefonisch durch die nächsten Maßnahmen geleitet und bekommst klare Anweisungen, wann und wie du die Atmung prüfen und mit der Reanimation beginnen sollst.

Die Leitstelle weiß außerdem, wo sich in deiner Umgebung der nächste AED (Automatisierte Externe Defibrillator) befindet. Wenn du zu zweit bist, kann die zweite Person von dort dorthin geleitet werden – zum einzigen Gerät, das eine kausale Therapie des Kreislaufstillstands ermöglicht.

Schritt 3: Atmung prüfen – und zwar richtig

Erst nachdem der Rettungsdienst alarmiert wurde, prüfst du die Atmung. Du sprichst die Person an, rüttelst leicht an den Schultern. Keine Reaktion? Dann sofort Atmung prüfen. Dabei legst du dein Ohr nah an Mund und Nase, schaust auf den Brustkorb – und das Ganze nicht länger als 10 Sekunden.

Doch was ist überhaupt eine „normale“ Atmung? Hier liegt der Prüfungsfokus vieler Gesundheitsämter. Denn: pathologische Atmung kann täuschen. Besonders das sogenannte agonale Röcheln, das klingt wie vereinzeltes, schweres Luftholen, ist trügerisch – es ist kein Zeichen von Leben, sondern ein sicheres Anzeichen für einen Kreislaufstillstand. Auch vereinzelte, langsame Atemzüge oder „Schnappen nach Luft“ sind pathologisch. Wenn du dir unsicher bist, lautet die klare Empfehlung: immer reanimieren.

Merke dir unbedingt folgende Atemmuster:

  • Agonale Atmung: vereinzeltes, röchelndes Luftholen.
  • Biot-Atmung: unregelmäßige, tiefe Atemzüge mit abrupten Pausen.
  • Cheyne-Stokes-Atmung: wechselnd flache und tiefe Atemzüge, gefolgt von Atempausen – typisch bei schweren Hirnschädigungen.

Sobald du dir nicht sicher bist, ob die Atmung normal ist – reanimiere! Im Zweifel rettet dein Handeln Leben.

Der perfekte Herzdruckmassage

Sobald klar ist, dass keine normale Atmung vorliegt, beginnst du sofort mit der Herzdruckmassage. Eine allgemein bekannte Empfehlung: Drücke im Takt des Songs „Stayin’ Alive“ von den Bee Gees – ja, genau das wurde in der Heilpraktikerprüfung abgefragt. Super verrückt, aber wenn man drüber nachdenkt, endlich mal was klinisch Relevantes 😉

Der Song hat die perfekte Frequenz: 100 bis 120 Schläge pro Minute – genau das Tempo, das für eine effektive Herzdruckmassage gefordert ist. Deine Handballen platzierst du auf der Mitte des Brustbeins, deine Arme sind gestreckt, dein Oberkörper befindet sich senkrecht über dem Brustkorb. Dann drückst du mit voller Kraft mindestens 5 cm tief, aber nicht mehr als 6 cm – und lässt den Brustkorb jedes Mal vollständig zurückfedern.

Gerade letzteres ist wichtig, damit sich das Herz in deiner „künstlichen Diastole“ wieder mit ausreichend Blut füllen kann!
Die Reanimation findet idealerweise auf harter Unterlage statt – aber wenn du z. B. auf einem Bett reanimierst, gilt: lieber starten und etwas tiefer drücken (um die weiche Matratze auszugleichen), als wertvolle Sekunden mit einer Umlagerung zu verlieren.

Beatmung – ja oder nein?

Wenn du in Beatmung geschult bist, wechselst du im Verhältnis 30 : 2 – also 30 Kompressionen, dann 2 effektive Atemspenden. Wichtig: Du beatmest nur so viel, dass sich der Brustkorb hebt. Kein Überdruck, kein „Aufblasen“.

Wenn du keine Beatmung beherrschst oder dich nicht sicher fühlst, dann führst du ausschließlich die Herzdruckmassage durch – kontinuierlich. Denn auch hier gilt: eine schlecht gemachte Beatmung, die nichts bringt, ist einfach nur Zeitverschwendung! Und unterbricht den Kreislauf jedes Mal unnötig.

AED – der Defibrillator für Laien

Sobald ein Automatisierter Externer Defibrillator (AED) zur Verfügung steht, setzt du ihn ein. Die Geräte führen dich automatisch und mit klaren Anweisungen durch die nächsten Schritte. Einfach einschalten, Elektroden auf die entkleidete Brust kleben und den Anweisungen folgen.

Auch wenn du noch nie einen AED benutzt hast – du kannst es. Und du sollst es auch. Dafür sind diese Geräte da. Das heißt auch: Nein, du benötigst keine spezielle Einweisung, bevor du ihn nutzen darfst, du kannst wirklich absolut gar nichts bei der Benutzung falsch machen.

Der AED ist schlichtweg idiotensicher und super wichtig. Denn nur er kann ggf. ein Kammerflimmern unterbrechen und das Herz wieder zum Schlagen bringen. Dafür wertet der AED das EKG komplett automatisiert aus (du musst nichts tun, außer die Patches kleben). Geschockt wird übrigens immer nur bei Kammerflimmern – nie bei Asystolie!

Und bei Kindern?

Hier gibt es wichtige Unterschiede, die du als Heilpraktikerin oder Heilpraktiker kennen musst:

  • Beatmung ist bei Kindern immer obligat, auch für Laien, da Kinder eine geringere Sauerstoffreserve haben!
  • Das Verhältnis bei der Reanimation von Kindern lautet: 15 Kompressionen : 2 Beatmungen.
  • Und: Du beginnst bei Kindern immer mit 5 initialen Atemspenden, bevor du mit der Herzdruckmassage startest.

Dein Prüfungswissen auf den Punkt gebracht

Du solltest dir folgende Punkte unbedingt merken – nicht nur fürs Leben, sondern auch für die Prüfung:

  • Kein Pulstasten! Nur Atmung zählt.
  • Pathologische Atmung erkennen – und als Kreislaufstillstand werten.
  • „Stayin’ Alive“ gibt dir den richtigen Rhythmus – 100-120/Min.
  • AED anwenden – auch ohne Schulung.
  • Kinderreanimation: Beatmung ist Pflicht, Verhältnis 15:2.
  • Keine Zeit verlieren – lieber sofort handeln als zögern.

Als Heilpraktiker:in wirst du nicht täglich reanimieren – aber du wirst wissen müssen, wie es geht. Und in der Prüfung kann genau dieses Wissen über Bestehen oder Durchfallen entscheiden.

Die Reanimationsleitlinien 2025 bringen Struktur, Klarheit und Sicherheit – nutze sie. Denn: Wer vorbereitet ist, handelt im Notfall ruhig und entschlossen.

Hier kannst du die Leitlinien im Original aufrufen: >>> Zu den Reanimationsleitlinien 2025

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