Qualitätsmanagement in der Heilpraktikerprüfung

Inhalt auf einen Blick

Original-Prüfungsfrage aus Oktober 2024:

Welche Aussagen zum Qualitätsmanagement (QM) im Gesundheitswesen treffen zu?

Wählen Sie zwei Antworten!

  •  A) Das Leitbild für das QM einer Heilpraxis muss aus den Leitlinien zur Überprüfung von Heilpraktikeranwärterinnen und -anwärtern nach § 2 des Heilpraktikergesetzes entnommen werden.
  •  B) QM setzt man kurz nach der Praxisgründung ein, um eine einmalige Optimierung der Praxisabläufe zu erzielen.
  •  C) Verfahrensbeschreibungen werden verwendet um einzelne Leistungen (zum Beispiel Patientenaufnahmen) festzulegen.
  •  D) Aus Qualitätszielen leiten sich Umsetzungsvorschläge ab.
  •  E) Beschwerdemanagement gehört nicht in einen Qualitätszielkatalog einer Heilpraxis.

Na, kommst du schon ins Schwitzen? Ist okay, Oktober 2024 war tatsächlich das erste Mal, dass in der Heilpraktikerprüfung nach genauen Details zum Qualitätsmanagement in der Heilpraktikerpraxis gefragt wurde.

Dabei dürfte uns das nicht allzu sehr verwundern, immerhin steht in den offiziellen Leitlinien zur Überprüfung von Heilpraktikeranwärtern glasklar was alles geprüft werden kann – und ja: Das QM-System gehört dazu.

Was steckt hinter dem Qualitätsmanagement in der Heilpraktikerprüfung?

Qualitätsmanagement, oder kurz QM, klingt erstmal sperrig, oder? Aber keine Angst, dahinter verbirgt sich eigentlich ein recht simples Prinzip: Ordnung ins Chaos bringen. Ein gutes QM-System sorgt dafür, dass in deiner Praxis alles rund läuft – von der Patientenbetreuung bis zur Hygiene. Spätestens wenn du deine Praxis gründest, wirst du dich mit diesem Thema beschäftigen müssen, vielleicht also gar nicht soo schlecht, dass wir jetzt auch mit Prüfungsfragen hierzu rechnen müssen.

Was beinhaltet ein QM-System? Zum Beispiel:

  • Beschwerdemanagement: Was machst du, wenn ein Patient unzufrieden ist? Nimmst du die Kritik an, dokumentierst sie und verbesserst deinen Ablauf? Das ist der Knackpunkt. PS.: Ja genau dieser Begriff kam auch in der letzten Prüfung vor.
  • Dokumentation: Schreibst du ordentlich auf, was in deiner Praxis passiert? Das schützt dich rechtlich und gibt deinen Patient:innen Sicherheit.
  • Risikomanagement: Erkennst du mögliche Gefahren und weißt, wie du sie vermeidest? Denk an Notfälle oder Hygienemaßnahmen.

Und uff – das war noch nicht alles.


Hygiene – mehr als nur Desinfektionsmittel

Kommen wir zum nächsten heißen Thema: Hygiene. Klar, das war schon immer wichtig, aber jetzt will das Prüfungsamt ganz genau wissen, wie du deine Praxis hygienisch einwandfrei führst. Es reicht nicht, die Hände zu waschen und Desinfektionsmittel zu sprühen. Du musst die genauen Unterschiede von steril, keimarm, keimfrei kennen und wissen, wie du deine Instrumente fachgerecht reinigst.

Was wird gefragt?

  • Instrumentenaufbereitung: Wie sterilisierst du dein Equipment?
  • Hygienepläne: Hast du einen Plan, der vorschreibt, wie alles sauber bleibt?
  • Infektionsschutz: Wie schützt du dich und deine Patient:innen?

Warum du diese Themen ernst nehmen solltest

Jetzt denkst du vielleicht: „Super kleinlich, wichtig ist doch, dass ich die Medizin kenne!“ Naa, das ist zu kurz gedacht: Ohne QM und Hygiene kannst du als Heilpraktiker:in nicht sicher und professionell arbeiten. Ein guter Umgang mit Beschwerden und saubere Praxisabläufe sind nicht nur Prüfungsthemen – sie sind der Grundstein für deinen Erfolg.

Stell dir vor, ein Patient beschwert sich über eine Behandlung. Was machst du? Wenn du ein funktionierendes QM-System hast, weißt du genau, wie du reagierst – und vermeidest rechtliche Probleme. Hygiene ist genauso wichtig. Die Gesundheit deiner Patient:innen hängt davon ab, dass du alles richtig machst.


Wie bereitest du dich darauf vor?

Die neuen Anforderungen in der Heilpraktikerprüfung können einschüchternd wirken, aber sie sind machbar – mit der richtigen Vorbereitung:

  1. Lies die Leitlinien!
    Ja, die offiziellen Leitlinien zur Überprüfung von Heilpraktikeranwärtern sind nicht gerade spannende Lektüre, aber sie verraten dir genau, was geprüft werden kann. Du findest sie unten am Ende des Beitrags.
  2. Übe praxisnah
    Nimm dir Zeit, die Abläufe von QM und Hygiene in deiner Praxis durchzudenken. Was könntest du bei einer Beschwerde tun? Wie läuft die Desinfektion ab?
  3. Trainiere Prüfungsfragen
    Der schwierigste Punkt, denn wie wir zu Beginn gelesen haben: Es gibt ja keine Altfragen zum neuen Prüfungsamt in Solingen. Wir von mingsmed bereiten deshalb selbst kreierte Prüfungsfragen für unsere Schülerinnen vor. Denn je öfter du typische Fragen durchgehst, desto sicherer wirst du. „Beschwerdemanagement“ und „Risikomanagement“ sollten keine Fremdwörter mehr sein.

Fazit: Ja, die neue Heilpraktikerprüfung wird schwerer

Das ist ein Prozess, den wir schon seit Jahren beobachten, darum wird eine professionelle Prüfungsvorbereitung noch wichtiger! Was ich aber auch sagen muss: es ist auch eine Chance! Die neuen Themen wie Qualitätsmanagement und Hygiene machen dich nicht nur prüfungsfit, sondern auch fit für den Praxisalltag. Und ich kann es nur immer wieder betonen: Heilpraktiker möchten ernst genommen werden, also müssen sie auch was auf dem Kasten haben.

Die Verantwortung, die mit der Heilerlaubnis kommt ist riesig! Sie muss verdient sein. Und ich weiß, DU wirst sie dir verdienen!

Ich glaub an dich! Und hier mein kleines Geschenk, damit du nicht recherchieren musst:

Zu den neuen Heilpraktikerleitlinien

PS.: Hier kannst du dir die aktuellen Leitlinien zur Überprüfung von Heilpraktikeranwärtern durchlesen:

Hat dir der Artikel gefallen?

Oder jemand anderes sollte davon erfahren? 
Dann teile ihn gerne:

Noch mehr für (angehende) Heilpraktiker:

Nach oben scrollen