Heilpraktikerausbildung: Kosten, Konzepte und die große Frage – Was passt zu dir?
Kennst du auch diesen schnippischen Spruch: Heilpraktiker werden, kann ja jeder?
Abgesehen davon, dass definitiv nicht jeder die Gabe besitzt, sich das umfassende Wissen, das zum Bestehen der Prüfung nötig ist, anzueignen, ist die Heilpraktikerausbildung an sich leider nicht für jeden zugänglich. Denn: die Ausbildung ist verdammt teuer.
Oh ja, so richtig teuer. Heute möchte ich dir erzählen, worauf du dich einstellen musst, wenn du die Ausbildung beginnst. Und versuche dich bestmöglich zu beraten, damit du am Ende gut entscheiden kannst.
Schon erste Schritt kann ziemlich überwältigend sein: Welche Ausbildung ist die richtige? Präsenzunterricht, Fernstudium, Online-Kurse oder doch einfach alles selbst beibringen? Und wie viel Geld muss ich überhaupt einplanen?
Keine Panik, hier bekommst du einen klaren Überblick. Wir schauen uns an, welche Lernkonzepte es gibt, was sie kosten und welches am besten zu dir passt.
Was kostet eine Heilpraktikerausbildung?
Die Preise für eine Heilpraktikerausbildung schwanken stark, je nachdem, welche Form du wählst:
- Fernstudium: Zwischen 2.000 und 3.000 Euro für 12 bis 30 Monate.
- Präsenzunterricht: Ab 5.000 Euro, aber es kann auch locker bis 11.000 Euro gehen.
- Online-Kurse: Günstiger – teilweise schon ab 1.000 bis 3.000 Euro, je nach Anbieter. Gerade hier muss ich jedoch einbringen: Günstiger, ist definitiv nicht besser. Die Qualität leidet teilweise sehr und wird dich nicht prüfungsfit machen.
- Selbststudium: Hier kommst du mit ein paar Hundert Euro für Lehrbücher und Materialien aus, aber dafür brauchst du eine Menge Eigeninitiative und hast niemanden, der dir die Thematik erklärt.
Zusätzlich musst du die Prüfungsgebühren einplanen – je nach Landkreis liegen die zwischen 300 und 600 Euro. Dann gibt’s noch Kosten für Lernmaterialien, Fahrtkosten oder Übernachtungen bei Präsenzseminaren wie zum Beispiel zur körperlichen Untersuchung.
Falls dir die Beträge erstmal zu hoch erscheinen: Es gibt Fördermöglichkeiten! Bildungsgutscheine, Stipendien oder Steuervergünstigungen können dir helfen, die finanzielle Last zu reduzieren. Beachte jedoch, dass nur eine begrenzte Anzahl von Schulen, diese akzeptieren. Um einen Bildungsgutschein annehmen zu können, muss man nämlich AZAV (nicht ZFU!) zertifiziert sein. Ich habe selbst einmal überlegt das für unseren Kurs zu machen, doch leider lohnt es sich kaum und ist sehr aufwendig.
Die verschiedenen Lernkonzepte – und was sie wirklich taugen
Jetzt, wo du einen Überblick über die Kosten hast, bleibt die Frage: Wie möchtest du lernen? Jede Methode hat ihre Stärken – aber auch Schwächen. Lass uns mal in die Details gehen:
1. Präsenzunterricht: Wie damals in der Schule
Präsenzkurse sind der Klassiker: Du besuchst eine Heilpraktikerschule, lernst mit anderen in der Gruppe und kannst deine Dozent:innen jederzeit mit Fragen löchern.
Was dafür spricht:
- Du hast einen festen Zeitplan und kannst dich nicht so leicht drücken.
- Fragen werden sofort beantwortet, und du bekommst direkten Input.
- Du lernst mit anderen zusammen, was oft motivierender ist.
- Viele Kurse bieten praktische Workshops – super wichtig für Anamnese und Untersuchungstechniken.
Was dagegen spricht:
- Präsenzunterricht ist oft die teuerste Option.
- Du musst regelmäßig vor Ort sein, was Zeit und Fahrtkosten bedeutet.
- Flexibilität? Fehlanzeige. Wenn du mal krank bist, verpasst du den Stoff.
2. Fernstudium: einsame Flexibilität
Im Fernstudium bekommst du Lernmaterialien nach Hause geschickt oder online bereitgestellt. Du arbeitest eigenständig, aber teilweise mit der Möglichkeit, Fragen an Tutor:innen zu stellen.
Was dafür spricht:
- Du kannst dir deine Lernzeit komplett selbst einteilen.
- Es ist günstiger als Präsenzunterricht.
- Du kannst von überall lernen, egal ob am Schreibtisch oder auf der Couch.
Was dagegen spricht:
- Du brauchst richtig viel Disziplin, sonst gerät das Lernen schnell ins Stocken.
- Es gibt kaum Praxis – Anamnese und Diagnostik kannst du hier nicht üben.
- Der direkte Austausch mit anderen fehlt.
Was ich super schade finde: Gerade in diesem Bereich hocken einige schwarze Schafe. Halt die Augen offen wenn es heißt, du bekommst mit Abschluss des Kurses ein offizielles Zertifikat (das einzige was entscheidet, ist deine Prüfung vorm Gesundheitsamt!) oder dir werden „Lehrbriefe“ zugeschickt. Heißt im Grunde du gibst viel viel Geld aus für selbstgeschriebene schwarz-weiß-Skripte und hast meist keinen guten Kontakt zu einem Dozenten (wird einem zwar versprochen, aber Erfahrungen meiner Schüler haben das Gegenteil gezeigt).
3. Online-Kurse: Für digitale Macher:innen
Online-Kurse sind eine moderne Alternative. Mit Videos, Webinaren und interaktiven Lernplattformen kannst du dich ganz bequem von zu Hause aus vorbereiten.
Was dafür spricht:
- Günstiger als Präsenzkurse und oft super aktuell.
- Du kannst lernen, wann und wo du willst.
- Viele Kurse bieten Quizze und interaktive Inhalte, die das Lernen abwechslungsreich machen.
Was dagegen spricht:
- Technische Probleme können nerven – von schlechtem Internet bis zu komplizierten Plattformen.
- Auch hier fehlt die Praxis: Untersuchungen und Notfallsituationen kannst du nicht wirklich üben.
- Der Kontakt zu anderen bleibt oft auf Chats oder Foren beschränkt.
So ein bisschen der mingsmed-way-of-learning. Wir bieten dir volle Flexibilität durch unsere moderne Lernplattform mit einfach verständlichen Lernvideos, interaktiven Skripten und permanentem Zugang zum Dozententeam über deine private Telegram-Gruppe. Außerdem begleitet wir dich in wöchentlichem Live-Unterricht in der Kleingruppe, um dir absolut und individuell gerecht werden zu können!
Hehe, so Werbepause Ende – weiter im Text:
4. Blended Learning: Die clevere Mischung
Blended Learning kombiniert das Beste aus Präsenz- und Online-Lernen. Du lernst die Theorie digital und kommst für praktische Übungen vor Ort zusammen.
Was dafür spricht:
- Flexibilität trifft auf Praxisnähe – perfekt für vielbeschäftigte Menschen.
- Du hast Zugang zu multimedialen Inhalten und kannst gleichzeitig praktische Fähigkeiten trainieren.
- Die Kombination hilft, das Gelernte besser zu verinnerlichen.
Was dagegen spricht:
- Zeitlich aufwendiger, weil du auch für die Präsenzphasen planen musst.
- Kostspieliger als reine Online-Kurse oder ein Fernstudium.
Ich geb mal einen kleinen Teaser: So würden wir uns die perfekte mingsmed-Heilpraktikerausbildung vorstellen…
5. Selbststudium: Für die Unabhängigen
Selbststudium ist die günstigste Option – und die schwierigste. Du bist komplett auf dich allein gestellt und musst dir alle Materialien selbst zusammensuchen.
Was dafür spricht:
- Die Kosten sind unschlagbar niedrig.
- Du kannst komplett in deinem eigenen Tempo lernen.
Was dagegen spricht:
- Ohne Struktur geht gar nichts – und die musst du dir selbst schaffen.
- Keine Praxis, kein Feedback, kein Support – das macht es besonders schwer.
Empfehle ich wirklich keinem. Man schafft es einfach nicht, weder kontinuierlich dran zu bleiben, noch die Themen komplett im Alleingang zu verstehen. Ich glaube das sorgt nur dafür, dass man aufgibt und den Heilpraktiker komplett an den Nagel hängt.
Welches Konzept passt zu dir?
Die perfekte Methode hängt von deiner Lebenssituation ab.
- Du brauchst Struktur und Kontakt? Präsenzunterricht ist deine Wahl.
- Du willst maximale Flexibilität? Probier’s mit Fernstudium oder Online-Kursen.
- Du suchst die goldene Mitte? Blended Learning bietet Theorie und Praxis.
- Du bist ein Einzelkämpfer? Selbststudium ist die Herausforderung, die du suchst. (Please no!)
Mein Tipp:
Man merkt ganz klar, dass moderne Online-Kurse mit einem gesunden Live-Anteil auf dem Vormarsch sind und das find ich super! Die alten Heilpraktikerschulen mit ihren „Lehrbriefen“ :'( haben einfach ausgedient, endlich. Die Heilpraktikerprüfung verlangt mittlerweile einfach eine wesentlich intensivere Vorbereitung und die alten Schulen haben meiner Meinung nach verpasst, sich anzupassen.
Es ist Zeit für eine Revolution der Heilpraktikerausbildungen und mingsmed hat definitiv seinen Anteil daran – wir mischen die Szene auf, damit andere Schulen einfach gezwungen sind mit ihrer Qualität nachzuziehen!
Mein Tipp also: halte vor allem nach modernen und neuen Schulen Ausschau, statt dich an die „Big Player“ zu halten. Schau, ob du ehemalige Schüler kontaktieren kannst und hole dir Bewertungen ein. Dann wird das!